Angesichts der Diskussion auf europäischer Ebene um einen Öl-Importstopp warnt die Industriellenvereinigung (IV) abermals eindringlich vor den dramatischen Folgen eines Öl- und Gas-Embargos. IV-Generalsekretär Christoph Neumayer betont: „Die diskutierten Pläne rund um ein Öl-Embargo gehen Hand in Hand mit der Diskussion um einen Gas-Lieferstopp, wir warnen daher eindringlich davor, diesen gefährlichen Weg zu beschreiten. Kohle und Öl sind mittelfristig zwar zu substituieren, doch muss auch allen bewusst sein, dass durch weitere Sanktionen im Energiebereich die Kosten für ebendiese benötigten Energieträger weiter steigen werden. Wir haben hier ohnehin bereits eine Belastung auf Rekordniveau zu stemmen. Nach wie vor gilt zudem, dass es zu Gas keine kurz- oder mittelfristige Alternative gibt. Diese schmerzliche Wahrheit müsse uns allen bewusst sein. Den Gashahn von heute auf morgen so stark zu drosseln, hätte katastrophale Auswirkungen auf unser alltägliches Leben, unsere Energieversorgung und unsere Wirtschaft insgesamt.“ Wenn bei den Sanktionen weiter an der Eskalationsschraube geschraubt werde, dann müssten jedenfalls die vollständigen Konsequenzen im Auge behalten werden.
Die Energieministerinnen und -minister beraten in Brüssel ein mögliches sechstes Sanktionspaket als Antwort auf die russische Invasion in der Ukraine. „Die heimische Industrie hat die bisherigen Sanktionen auf europäischer Ebene stets voll unterstützt: Das ist unsere Verantwortung als Industrie und der Preis, um unsere österreichischen und europäischen Werte zu verteidigen. Vor diesem Hintergrund ist das bereits beschlossene Importverbot für russische Kohle zu akzeptieren. Die Auswirkungen eines Öl- und bzw oder Gas-Importverbotes sind jedoch weitaus größer und bei Erdgas von noch nicht darstellbarem Ausmaß für heimische Industrie“, so Neumayer abschließend.