Mehr als ein Drittel der in Österreich hergestellten Waren und Dienstleistungen werden im Ausland verkauft und jeder vierte Steuer-Euro hängt von der Exportwirtschaft ab. „Wir dürfen in Europa bei der Entscheidung über das faire Freihandelsabkommen die Chance nicht verspielen und wertvolle Partnerschaften und Wirtschaftsbeziehungen anderen globalen Playern, wie beispielsweise China, dem aktuell bedeutendsten Handelspartner von Mercosur, überlassen. Gerade durch die geopolitischen Veränderungen ist es an der Zeit auf verlässliche und demokratische Partner zu setzen“, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV).
Brauchen verlässliche, demokratische Partner
Der bisherige EU-Handel mit der Mercosur-Region sichert in Österreich bereits 32.000 Arbeitsplätze. 1.400 heimische und 60.500 EU-Unternehmen sind dort aktiv. „Durch eine Intensivierung der Handelsbeziehungen werden die Potenziale für heimische und europäische Unternehmen größer - das ist eine Chance, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen“, mahnt Neumayer.
Das Handelsabkommen zwischen der EU und Mercosur sieht unter anderem den Abbau von 91 Prozent der Zölle für europäische Exporte nach Mercosur vor, die Europäische Kommission geht dabei nach vollständiger Umsetzung von einer Zollersparnis für europäische Exporteure in der Höhe von 4 Mrd. Euro jährlich aus. Darüber hinaus sollen Produktzertifizierungen vereinfacht werden und der öffentliche Beschaffungsmarkt der Mercosur-Staaten für europäische Anbieter geöffnet werden. „Das Ziel für uns als exportorientierte Industrie ist klar: Eine aktive europäische Handelspolitik, die weltweit Marktzugänge verschafft und faire Wettbewerbs- und Handelsregeln durchsetzt. Daher ist jetzt die Zeit das Momentum zu nutzen, um als Europäische Union die weltweite Handelsarchitektur mitzugestalten“, appelliert Neumayer abschließend.