EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen hat sich anlässlich ihrer Reise in die Mercosur-Region zu einem Abschluss des Abkommens bis Jahresende bekannt. Angesichts der ablehnenden Haltung der österreichischen Bundesregierung zum Assoziierungsabkommens schafft dieses Bekenntnis Zuversicht in der heimischen Industrie und Wirtschaft, dass eine Umsetzung zeitnah erfolgen könnte. Es zeigt sich einmal mehr, dass Österreich hier in seiner undifferenzierten Blockadehaltung innerhalb der Europäischen Union zunehmend isoliert ist. Das Mercosur-Abkommen ist eine einmalige Gelegenheit, um europäische Werte zum Schutz von Klima- und Umwelt partnerschaftlich auch nach Südamerika zu exportieren. Damit wird das Freihandelsabkommen mit der Hilfe Europas zur Chance für die Rettung des tropischen Regenwaldes.
Die EU wäre der erste Partner, der mit den Mercosur-Staaten ein solches Wirtschaftsabkommen abschließt. Die Folgen wären eine faire Partnerschaft auf Augenhöhe und wirtschaftlich ein deutlicher Anstieg der Exporte in den Mercosur-Raum. Der bisherige EU-Handel mit der Mercosur-Region sichert in Österreich bereits 32.000 Arbeitsplätze. 1.400 heimische und 60.500 EU-Unternehmen sind dort aktiv. Das Handelsabkommen zwischen der EU und Mercosur sieht unter anderem den Abbau von 91 Prozent der Zölle für europäische Exporte nach Mercosur vor, die Europäische Kommission geht dabei nach vollständiger Umsetzung von einer Zollersparnis für europäische Exporteure in der Höhe von 4 Mrd. Euro jährlich aus.