IV-GS Neumayer: Elementarpädagogik sowie Lehrerfort- und -weiterbildung stärken Bildungs- und Berufsorientierung in MINT-Fächern zentral – Nationaler Bildungsbericht bestätigt IV-Schwerpunkte
„Eine Handlungsanleitung für die Weiterentwicklung des Bildungswesens“, sieht Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), nach der heutigen Präsentation des nationalen Bildungsberichts. Dass neben der IST-Analyse des Systems erstmals auch Zukunftsperspektiven für die Bildung bis 2040 skizziert und Bildungsziele thematisiert wurden, sei „ein Wegweiser für künftig notwendige Reformen. Gesellschaft und Arbeitswelt verändern sich rasant, technische Entwicklung und Digitalisierung schreiten voran. Dafür muss auch das Bildungssystem gerüstet sein“, betont der IV-Generalsekretär. Dass der Bericht auch diesmal wieder mit Elementarpädagogik, Berufsbildung oder Lehrerinnen- und Lehrerausbildung viele für die Industrie wichtige Reformfelder aufzeige, bestätige langjährige, bildungspolitische IV-Schwerpunkte.
Bildungsqualität verbessern, über leistungsförderndes Dienstrecht nachdenken
In der Elementarbildung zeige der Bericht die bekannten Handlungsfelder auf: Rahmenbedingungen für die Einrichtungen auf hohem Niveau, die Eingliederung ins Bildungsressort oder eine Professionalisierung der Elementarpädagoginnen und -pädagogen. Generell werde die Bedeutung der Pädagoginnen und Pädagogen hervorgehoben. „Gerade vor dem Hintergrund eines stetigen gesellschaftlichen Wandels sind bedarfsorientierte Fort- und Weiterbildungsangebote, die von den Pädagogen regelmäßig – auch in der unterrichtsfreien Zeit – wahrgenommen werden, ein wichtiges Reformfeld. Außerdem müssen wir über ein leistungsförderndes Dienstrecht mit neuen Arbeitszeitmodellen sowie Aus- und Umstiegsoptionen nachdenken“, betont Neumayer.
Geeignete Bildungs- und Berufsorientierung in den MINT-Fächern umsetzen
Mit den Ergebnissen zur Gehaltsentwicklung werde auch einmal mehr der Wert der Berufsbildung für den Einzelnen und die Gesellschaft eindrücklich bestätigt. „Umso mehr muss dieser klare Vorteil beruflicher Ausbildung unabhängig von Geschlecht zum Tragen kommen. Nur auf die tatsächliche Eignung kommt es an“, so Neumayer angesichts des weiterhin niedrigen Frauenanteils in den technischen Berufsausbildungen und mathematisch-technischen Studienrichtungen. Eine früh ansetzende, geschlechtsneutrale und talentefördernde Bildungs- und Berufsorientierung sei daher seit Jahren eine Forderung der Industriellenvereinigung, aber von der Politik immer noch nicht zufriedenstellend umgesetzt. „Gerade die Digitalisierung der Bildung bietet die Möglichkeit, Technik und Mathematik abseits von praxisfernen Inhalten und stereotypen Zugängen zu vermitteln. Diese Chance müssen wir nützen“, appelliert Neumayer abschließend.