IV-Präs. Knill: Gravierende wirtschaftliche und soziale Folgen – Große Belastung für Kinder, Lehrende, Eltern und Betriebe – Bildungspolitische Reparaturmaßnahmen nötig
„Die Industrie hat größten Respekt vor der aktuellen Gesundheitssituation. Bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie müssen aber alle negativen Folgen für alle Betroffenen – Kinder, Lehrende, Eltern, Unternehmen und ihre Beschäftigten – entsprechend berücksichtigt und jedenfalls abgefedert werden. Daher appellieren wir, dass Kindergärten und Schulen solange wie nur irgendwie möglich geöffnet bleiben müssen“, betonte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, am heutigen Mittwoch. Wirtschaftsforschungsinstitute und Bildungsexperten hätten in den vergangenen Tagen „gewichtige Argumente auf den Tisch gelegt, warum eine neuerliche Schließung tunlichst vermieden werden sollte“.
Der IV-Präsident verwies etwa auf die organisatorischen Herausforderungen in den Unternehmen. Die neuerliche Schließung von Kindergärten und Pflichtschulen würde dies noch verschlimmern, etwa, weil viele Eltern ihren Betreuungsplichten nachkommen müssten und den Unternehmen fehlten. Neben den wirtschaftlichen Folgen müsste zudem über die sozialen und bildungspolitischen Konsequenzen gesprochen werden. „Wir werden schon jetzt bildungspolitische Reparatur- und Unterstützungsmaßnahmen brauchen, um langfristige Konsequenzen abzufedern. Ein neuerlicher Schul-Lockdown würde den Handlungsbedarf massiv erhöhen“, so Knill, der daran erinnerte, dass im Lockdown im Frühling 12 Prozent der Kinder (davon 37 Prozent aus sozial schwachem Umfeld) nicht für die Lehrerinnen und Lehrer erreichbar gewesen seien. „Es darf zu keiner verlorenen ‚Corona-Generation‘ kommen, in diesem Sinne müssen die Schulen so lange wie vertretbar geöffnet bleiben“, so Knill abschließend.