IV-GS Neumayer: Vorgestelltes Modell positiver Ansatz – Einheitliches Aus- und Fortbildungsprogramm zentral – Wertschätzung für und Attraktivität der Profession der Pädagogen erhöhen
„Das heute vorgestellte Modell mit 1.000 Personalstellen für Pflichtschulen ist ausdrücklich zu begrüßen und ein kluger Schritt zur Lösung eines strukturellen Problems im Bildungsbereich“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Freitag. Die Maßnahmen seien ein kreativer Ansatz und höchst relevant, weil die Diskussion über genügend administratives Personal im Pflichtschulbereich einer der „Dauerbrenner auf der bildungspolitischen Agenda“ sei. Internationale Untersuchungen würden die Notwendigkeit untermauern. „Die Befragungen der TALIS-Studie zeigen, dass es in Österreich an der Unterstützung der Lehrkräfte im administrativen und pädagogischen Bereich mangelt. Gut also, wenn Regierung und Bundesländer nun gemeinsam aktiv werden und diesen Gap schließen wollen“, so Neumayer.
Einheitliches Aus- und Fortbildungsprogramm entscheidend
Wichtig sei aus Sicht der Industrie für eine entsprechende Qualifizierung des neuen Unterstützungspersonals zu sorgen. Das vorgesehene einheitliche Aus- und Fortbildungsprogramm spiele daher eine zentrale Rolle für den Erfolg des vorgestellten Pakets. Zudem plädiert die Industrie dafür, die Finanzierung so zu gestalten, „dass das Personal auch nach 2022 zur Verfügung steht. Das mangelnde Assistenzpersonal ist ein strukturelles Problem, das man langfristig lösen muss.“
Veränderungen in Arbeitswelt, Sozialstrukturen und Familie sowie die vor der Tür stehende Pensionierungswelle würden die Schulen und die Berufsgruppe der Pädagoginnen und Pädagogen generell vor wachsende Herausforderungen stellen. Neumayer: „Es braucht mehr Wertschätzung und eine höhere Attraktivität der pädagogischen Berufe. Das heißt auch: adäquate Arbeitsbedingungen, um die umfangreichen und verantwortungsvollen Aufgaben bestmöglich erfüllen zu können. Dazu gehört der Einsatz von administrativem Personal an allen Schulen, um das pädagogische Personal von Verwaltungsaufgaben zu entlasten.“ Als weiterer Schritt sei auch die verlässliche Unterstützung an den Standorten durch (sozial)pädagogisches oder psychologisches Unterstützungspersonal wichtig.