IV-GS Neumayer: Rascher Ausschreibungsstart richtige Maßnahme gegen Fachkräftemangel – Erhöhung von Frauenanteil wichtig – Zusätzliche MINT-Ausbildungsplätze für Standort zentral
„Mit der Ausschreibung von 330 bundesfinanzierten Studienplätzen ab 2021/2022 ist nun der weitere – insbesondere für die Industrie so wichtige – Fachhochschul-Ausbau auf Schiene“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Donnerstag anlässlich des entsprechenden Ministerratsbeschlusses. Für den Arbeits- und Industriestandort sei es positiv, dass Bundesminister Faßmann die Vorhaben des Regierungsprogramms im Hochschulbereich zur Umsetzung bringt und sich für eine Stärkung des FH-Sektors einsetzt. Die thematische Schwerpunktsetzung auf den MINT- und Digitalisierungsbereich folge einer langjährigen Empfehlung der Industrie.
Sinnvoll sei zudem, dass bei der Studienplatzvergabe konkrete Maßnahmen der Fachhochschulen zur Erhöhung des Frauenanteils in den Studien – von der Interessentin bis hin zur Absolventin – eingefordert werden. Denn es sei von entscheidender Bedeutung, Mädchen und Frauen für technische Fächer und Berufe zu begeistern und auch während des Studiums gezielt zu fördern. „Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Begeisterung für Technik bereits in Kindergarten und Pflichtschule geweckt werden muss“, so Neumayer.
Plus 20 Prozent bei Absolventinnen und Absolventen von MINT-Fächern
Die Rekrutierungsschwierigkeiten der Unternehmen gerade bei MINT-Hochqualifizierten stellten eine der größten Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort dar. So sei jede sechste Stelle für MINT-Hochqualifizierte im produzierenden Bereich in den vergangenen Jahren unbesetzt geblieben. „Auf dem Weg zum ‚Innovation Leader‘ braucht Österreich mittelfristig ein Plus von 20 Prozent bei den Absolventinnen und Absolventen von MINT-Fächern. Dazu liefert die nun beschlossene Ausschreibung einen zentralen Beitrag,“ betonte der IV-Generalsekretär.
Entscheidend sei, die zahlreichen positiven Vorhaben der Bundesregierung zur Stärkung des FH-Sektors weiter umzusetzen. „Dazu gehören aus Sicht der Industrie insbesondere die Fortsetzung des bedarfsgerechten Ausbaus des Sektors mit MINT-Fokus, eine Anhebung der FH-Fördersätze sowie eine verbesserte Planungssicherheit im FH-Sektor durch eine gesetzliche Verankerung des FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplans“, so Neumayer abschließend.