„Nach einigen positiven Anreizen, wie der Erhöhung der Anzahl der steuerfreien Überstunden oder auch der heute kommunizierten Zuschlagsanhebung für längeres Arbeiten, lässt das heute vorgestellte Leistungspaket notwendige Schritte, wie auch strukturelle Reformen für Anreize zur Mehrarbeit vermissen“, so Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) in einer ersten Reaktion und meint weiter: „Die gesetzten Maßnahmen sind zur Erhöhung des Arbeitsvolumens wie auch zur Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters leider nicht ausreichend. Hier braucht es weitreichende Reformen, um das Thema an der Wurzel anzupacken“.
Die vorgestellten Maßnahmen im Pensionsbereich, wie die Anhebung des Zuschlags von 4,2% auf 5,1% sowie die Streichung des Dienstnehmeranteils der Pensionsversicherungsbeiträge für arbeitende Pensionistinnen und Pensionisten sind grundsätzlich positiv aber erscheinen unzureichend, um das Ziel zu erreichen - Arbeiten im Alter bzw. längeres Arbeiten tatsächlich zu attraktiveren. Vor allem negativ ist die Einführung neuer Strafsanktionen für Betriebe. Viel eher muss die hohe Teilzeitquote strukturell angepackt werden und echte Anreize für Mehrarbeit gesetzt werden. „Mehr als die Hälfte der Frauen und knapp 14 Prozent der Männer arbeiten in Teilzeit, angesichts dieser Entwicklung müssen wir Anreize setzen, dass Menschen wieder bereit sind, mehr zu arbeiten und sich das auch entsprechend für sie lohnt“, so Neumayer.
„Die IV hat in ihrem „Leistung muss sich lohnen“-Paket zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen, auch zur Attraktivierung der Vollzeitarbeit und für das Arbeiten über das Regelpensionsantrittsalter hinaus, einige davon wurden seitens der Bundesregierung bereits positiv umgesetzt, nun müssen auch weitere folgen“, so der Generalsekretär.