Wie die aktuellen Zahlen der Statistik Austria zeigen, steigt die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen um 7 Prozent zum Vorjahr. Parallel dazu suchen heimische Unternehmen händeringend nach Arbeits- und Fachkräften. Die Zahl der offenen Stellen war 2022 auf Rekordniveau und erreichte mit 206 500 einen Höchststand. „Der Arbeits- und Fachkräftemangel gehört zu den zentralen Herausforderungen und wird ein Leitthema der kommenden Jahre sein. Die Zahlen zeigen, dass sich der Trend in Richtung Teilzeit verstärkt, um diesem entgegenzuwirken brauchen wir zahlreiche Maßnahmen und eine ehrliche Leistungsdebatte in Österreich. Denn der demografische Wandel zeigt uns, dass wir rasch Schritte setzen müssen, um das gesamthafte Arbeitsvolumen zu steigern und so unser Sozialsystem weiterhin auf hohem Niveau finanzieren zu können“, mahnt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV).
Die Industrie schlägt daher einerseits steuerliche Erleichterungen für den Wechsel von Teilzeit in Vollzeit vor: „Zielführend wäre ein Freibetrag, beispielsweise in der Höhe von 5.000 Euro, der bei einem Wechsel von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit einen Anteil des Einkommens von der Einkommenssteuer befreit“, so Neumayer. Um Vollzeitarbeit allen zu ermöglichen, die möchten, braucht es zudem auch dringend einen Turbo beim Ausbau der Kinderbetreuung und -bildung. „Um mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen, ist ein qualitätsvolles und flächendeckendes Angebot von Elementarpädagogik notwendig. Ein Rechtsanspruch ab dem ersten Lebensjahr wäre der erste Schritt, auch um den Ausbau zu beschleunigen“, so Neumayer abschließend.