Arbeit, Soziales, Gesundheit

Arbeitsmarkt: Arbeits- und Fachkräftemangel zentrale Herausforderung

IV-GS Neumayer: Leistungsanreize stärken – Menschen in Beschäftigung bringen

„Der sich verfestigende Arbeits- und Fachkräftemangel ist weiter eine enorme Herausforderung für Österreichs Betriebe und belastet den Standort Österreich zunehmend. Es gilt jetzt Anreize zu setzen, um Menschen in Beschäftigung zu bringen und Leistung zu fördern. Es müssen alle Potenziale gehoben werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, betont der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der heute vom AMS veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen.

Ende März waren beim AMS rund 334.000 Personen als arbeitslos vorgemerkt oder haben sich in Schulung befunden. Die Zahl, der beim AMS vorgemerkten Personen hat im Vergleich zum Vorjahr nochmals um knapp 1% abgenommen und entspricht somit der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit 2008. Die beim AMS gemeldeten offenen Stellen haben sich auf einem sehr hohen Niveau verfestigt und haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als vervierfacht. „Bei nach wie vor sinkender Arbeitslosigkeit aber einer unverändert hohen Zahl an offenen Stellen, ist es höchst an der Zeit zu handeln. Wir müssen jetzt alle Hebel betätigen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Für Ende des ersten Quartals wurden die Ergebnisse der Reformgruppe der Regierung, deren Aufgabe es war, Maßnahmen zu erarbeiten, welche Leistungsanreize erhöhen und mehr Menschen in Beschäftigung bringen sollen, angekündigt“, so Neumayer.

Positiv hebt die Industrie hervor, dass die Notwendigkeit einer Beschäftigungsbewilligung für Vertriebene aus der Ukraine nunmehr entfällt. „Es ist ein wichtiger Schritt, um unnötige bürokratische Hürden aus dem Weg zu räumen und Ukrainerinnen und Ukrainer rascher am Arbeitsmarkt zu integrieren. Als nächsten Schritt muss die Regierung jetzt eine dauerhafte Bleibeperspektive – über das Auslaufen der Vertriebenenverordnung hinaus – schaffen“, so Neumayer.

Da der Arbeits- und Fachkräftebedarf schon allein aufgrund der demografischen Entwicklung nicht rein durch das inländische Potenzial gedeckt werden kann, braucht es unter anderem auch gezielte, qualifizierte Zuwanderung. Hier ist ein weiterer positiver Schritt bei der Rot-Weiß-Rot-Karte gesetzt worden, in dem jetzt auch Sprachkenntnisse über Deutsch und Englisch hinaus bewertet werden und zusätzliche Punkte bringen. „Es gilt jetzt die Rot-Weiß-Rot-Karte auch tatsächlich mit Leben zu erfüllen und es braucht daher eine umfassende Arbeits- und Fachkräftestrategie der Regierung, denn nur mit ausreichend Personal kann es einen nachhaltig stabilen Arbeits- und Wirtschaftsstandort Österreich geben“, so Neumayer abschließend.