An der quartalsmäßigen Umfrage der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) und der Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg haben sich 43 Unternehmen mit knapp 29.000 Beschäftigten beteiligt.
Von 37% der Befragten wird die aktuelle Geschäftslage als gut, von 56% als durchschnittlich und von 7% als schlecht beurteilt. Die Stimmung (Geschäftsklima) hat sich gegenüber der bereits getrübten Einschätzung im 4. Quartal des Vorjahres neuerlich verschlechtert. Damit ist das schon das dritte Quartal in Folge, das klar negativ bzw. nur knapp positiv eingeschätzt wird. Beim aktuellen Auftragsbestand sprechen 38% von einer guten, aber auch 30% von einer schlechten Situation. Der Blick auf die kommenden sechs Monate ist deutlich getrübt. Während 54% von einer gleichbleibenden Geschäftslage ausgehen, erwarten 40% eine ungünstigere Lage. Die Geschäftslage in sechs Monaten wird daher mit einem Saldo von minus 34%-Punkten negativ eingeschätzt. Das hat auch Auswirkungen auf die Erträge: 36% der Industrieunternehmen erwarten im nächsten halben Jahr eine Verschlechterung ihrer Ertragssituation. Strukturelle Herausforderungen wie hohe Energiekosten oder noch bestehende Lieferengpässe in einigen Branchen führen aktuell noch zu einer heterogenen Branchenentwicklung. In der Gesamtschau ist aktuell bei der Industrie-Konjunktur keine Erholung in Sicht!
Die Branchenergebnisse auszugsweise…
Kampf gegen Arbeitskräftemangel
Allerdings – „der nächste Aufschwung kommt bestimmt und dafür brauchen wir Mitarbeitende auf allen Ebenen,“ betont Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der WKV. Ein Schwerpunkt der Industrie ist und bleibe die eigene Ausbildung von Fachkräften sowie die massive Unterstützung der heimischen Schulen. „Zudem braucht es im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel jedoch einen Mix an Maßnahmen“, erklärt Amann. Auf der Maßnahmen-Liste der Industrie finden sich unter anderem ein Rechtsanspruch auf einen hochwertigen, wohnortnahen, ganztägig und ganzjährig verfügbaren Kindergartenplatz und weitere Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Dies beispielsweise durch ein Jobsuch-Visum für sämtliche Kategorien samt der Möglichkeit, zur Probe zu arbeiten.
Zur Umfragemethode: Den Unternehmen werden drei Antwortmöglichkeiten gegeben: gut, durchschnittlich, schlecht. Errechnet werden die (beschäftigungsgewichteten) %-Anteile dieser Antwortkategorien, und dann wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den %-Anteilen positiver und negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet.