„Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind alarmierend. Vorarlberg steckt in einer massiven wirtschaftlichen Krise, die unmittelbare und substanzielle Maßnahmen erfordert“, so Elmar Hartmann, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg, anlässlich der laufenden Regierungsverhandlungen in Wien. Der Rückgang des Vorarlberger Bruttoregionalprodukts um 14,1 Prozent im Jahr 2023 sei zwar wesentlich von der Verlagerung von Suzano, einem brasilianischen Zellstoffkonzern, nach Wien geprägt, dennoch sei dieser österreichweit stärkste Wirtschaftseinbruch ein weiteres von vielen Warnzeichen für den Standort Vorarlberg. Hartmann betont: „Vorarlberg braucht eine starke Stimme in Wien, die sich für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts einsetzt.“
„Es ist Feuer am Dach!“
„Wir erleben die längste Rezession seit 1945. Das ist keine kurzfristige Schwächephase ausgelöst von irgendwelchen externen Faktoren, sondern eine strukturelle, teils selbstverschuldete Krise. Die Standortprobleme dürfen nicht weiter ignoriert oder schöngeredet werden“, warnt Hartmann. Die IV Vorarlberg fordert die zukünftige Bundesregierung dazu auf, ein umfassendes Standortrettungspaket zu schnüren, das sich an klaren wirtschaftspolitischen Prioritäten orientiert.
Vier Forderungen an die Bundesregierung:
Vorarlberg braucht klare Perspektiven
„Ohne einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel droht Österreich im Wettbewerb mit anderen Standorten weiter zurückzufallen“, warnt Hartmann. Beim Wirtschaftswachstum liege man seit 2014 nämlich nur auf Platz 24 von 27 EU-Mitgliedern. „Unsere Unternehmen kämpfen mit überhöhten Kosten, einer unsicheren und teuren Energieversorgung und zunehmend ausufernden Regulierungen, die sie dazu zwingen, einen erheblichen Anteil ihrer Zeit und Umsätze für Bürokratie aufzuwenden. All das macht den Standort unattraktiv und treibt Betriebe ins Ausland.“
Appell an die Verhandlungsparteien in Wien
Die IV-Vorarlberg appelliert eindringlich an die Verhandlerinnen und Verhandler in Wien, die drängenden wirtschaftspolitischen Herausforderungen ernst zu nehmen – und bei den Koalitionsverhandlungen aufs Tempo zu drücken. „Die Entscheidungsträger müssen jetzt Mut und Weitsicht beweisen, um Österreich wieder auf die Überholspur zu bringen“, schließt Hartmann.