IV-Vorarlberg-News

Vorarlbergs Industrie fordert klare Haltung der Landesregierung zu Mercosur

IV-Präsident Hartmann: „Mercosur ist eine Chance, in der aktuellen Krisensituation neue Partnerschaften zu gewinnen“

Die Industriellenvereinigung Vorarlberg zeigt sich irritiert über die gestern geäußerte Kritik am EU-Mercosur-Abkommen: „Wir befinden uns in einer wirtschaftspolitischen Dauerkrise - jetzt braucht es in der Welthandelspolitik neue Partnerschaften und keine Ausflüchte“, betont IV-Präsident Elmar Hartmann. Und Hartmann ergänzt: „Österreich braucht neue Absatzmärkte – wirtschaftliche Stärke entsteht durch Märkte, nicht durch Mauern. Hier ist unser Appell an die Vorarlberger Landesregierung ganz klar: Es braucht Unterstützung auf allen Ebenen, um aus dieser wirtschaftspolitischen Dauerkrise herauszukommen. Und dafür sind neue Handelsabkommen eine wichtige Chance. “ 

IWF-Prognose als Alarmzeichen

Laut aktuellem IWF-Ausblick wird Österreich 2025 als einziges Industrieland weltweit in die Rezession rutschen – mitten im dritten Rezessionsjahr in Folge. „Das ist keine Wetterkapriole, sondern eine wirtschaftspolitische Schieflage. In so einer Situation ist es brandgefährlich, internationale Handelsabkommen aus ideologischen Gründen zu blockieren“, warnt Hartmann. 

Mercosur bringt Jobs, Perspektiven und Partnerschaft

Das geplante Abkommen mit den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) wäre ein entscheidender Impuls für die Industrie: bereits jetzt über 32.000 gesicherte Arbeitsplätze, vier Milliarden Euro an Zollersparnissen, und 91 % der EU-Exporte würden zollfrei. „In einer Welt, die zunehmend von Handelskonflikten geprägt ist, wäre es fahrlässig, wenn wir neue Partnerschaften aus ideologischen Gründen ausbremsen. Wer diese Chancen ignoriert, nimmt Wohlstandseinbußen billigend in Kauf“, so Hartmann. 

Handel als Hebel für Fortschritt – auch beim Klima

Die IV-Vorarlberg richtet deshalb einen deutlichen Appell an alle politischen Fraktionen in Vorarlberg: „Wir erwarten uns, dass nicht Partikularinteressen über das Wohl des Standorts gestellt werden. Die Industrie ist bereit, in Nachhaltigkeit zu investieren – aber wirtschaftspolitische Vernunft darf kein Randthema sein“, so Hartmann. 

Das Mercosur-Abkommen muss für eine faire Partnerschaft stehen – inklusive klarer Verpflichtungen zum Pariser Klimaabkommen und zu hohen Sozial- und Umweltstandards. „Wer aber glaubt, man könne globale Herausforderungen mit Abschottung lösen, hat die Welt von heute nicht verstanden. Handel ist nicht das Problem – er ist Teil der Lösung. Wer das ignoriert, riskiert unseren Wohlstand“, so Hartmann abschließend.