LORBEEREN NEU VERDIENEN

Zwischen Jammern auf hohem Niveau und der Notwendigkeit zum Handeln.

„Bauen für Betriebe: Ein Leidfaden“

In ihrer neuen Publikation „Bauen für Betriebe: Ein Leidfaden“, beschreibt die Industriellenvereinigung detailliert die theoretischen und praktischen Herausforderungen, denen Unternehmen bei Bauvorhaben am Standort begegnen.  

Wir haben uns intensiv mit den Bauprozessen in Vorarlberg auseinan­dergesetzt und auf Basis zahlreicher Interviews mit Mitgliedsun­ternehmen sowie weiteren Betroffenen einen exemplarischen Prozess darge­stellt“, so Elmar Hartmann.  

Dabei wurden die zentralen Hemmnisse, etwa unnötige und komplexe Regulierun­gen, aber auch weniger bekannte Probleme beleuchtet. Viele Unternehmen beklagen, dass nicht nur die Bürokratie selbst, son­dern auch deren praktische Umsetzung, wie mangelndes betriebswirtschaftliches Ver­ständnis, schlechtes Projektmanagement und zögerliches Handeln von Behörden, zu erheblichen Verzögerungen und Unsi­cherheiten führen. Ein besonders kritischer Punkt ist der Einfluss von Gestaltungsbei­räten in Gemeinden. Diese, eigentlich als beratende Instanzen gedacht, agieren in der Praxis oft als Vetomacht, was Planungs­unsicherheiten erhöht, Projekte verzögert und Kosten steigen lässt. Hartmann fordert hier klare Vorgaben und Begrenzungen des Ermessensspielraums, um die Investitions­bereitschaft nicht weiter zu hemmen und Bauvorhaben nicht zu verzögern.  

„Ironischerweise wäre im Fall der Gestal­tungsbeiräte mehr Regulierung sinnvoll“, merkt Hartmann an. Unterschiedliche Vorgaben und das Fehlen einheitlicher Richtlinien führen zu erheblichen Un­klarheiten. Laut IV-Recherchen gibt es in Vorarlberg mindestens 52 solcher Beiräte, mehr als im gesamten übrigen Österreich. Politische Entscheidungsträger müssen hier Verantwortung übernehmen, klare Strukturen schaffen und mutigere Ent­scheidungen treffen, um die Wettbe­werbsfähigkeit am Standort zu sichern. Nicht nur die Gestaltungsbeiräte selbst, sondern vor allem die kommunale Politik muss Verantwortung übernehmen, denn die endgültigen Entscheidungen liegen bei ihr. „Zu oft erleben wir, dass strittige Entscheidungen vermieden oder auf die lange Bank geschoben werden“, kritisiert Hartmann. Es brauche mehr Mut, Ent­scheidungen zu treffen, und die Bereit­schaft, diese auch öffentlich zu vertreten.  

Appell an politische Parteien  

Zum Schluss des Neujahrsempfanges richtete IV-Präsident Hartmann daher einen Appell an Politik und Gesellschaft gleichermaßen: „Die Deindustrialisie­rung hat eine Dimension erreicht, die unseren Wohlstand dramatisch gefährdet. Es gibt genügend Fakten, die das belegen. Die Politik hat die Pflicht, endlich verläss­liche, nachhaltige und wirtschaftsfreund­liche Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Grundlage für Wachstum, Innova­tion und Arbeitsplätze und somit für den Wohlstand unserer Gesellschaft bilden. Es braucht sofortige und entschlossene Maßnahmen, um bürokratische Hürden radikal abzubauen, Steuersysteme zu ver­einfachen und Investitionshemmnisse zu beseitigen. Die Themen sind klar – dis­kutiert wurde viel – es ist die Zeit für zu­kunftsweisende Entscheidungen – jetzt!“

 

„Bauen für Betriebe – Ein Leidfaden“ zum Download:

IV-Vorarlberg NJE 2025 – Bauen für Betriebe: Ein Leidfaden 

Bericht IV-Neujahrsempfang:

https://vorarlberg.iv.at/IV-News/IV-Vorarlberg-News/Industriellenvereinigung-spricht-Klartext---Zeit-fue.de.html