Collini betreibt nun seit mittlerweile neun Jahren einen betriebsinternen Kindergarten in Hohenems. Was war die ursprüngliche Motivation des Unternehmens, die Gründung voranzutreiben?
Unser Ziel war es, Mitarbeitenden einen Kinderbetreuungsplatz für Kinder unter vier Jahren anbieten zu können. Diese Plätze waren damals noch schwerer zu bekommen als heute. Kinder von Collini-Mitarbeitenden haben bei der Platzvergabe im „piCollini“ Vorrang; die Betreuung ist aber auch offen für Kinder ohne direkten Bezug zum Unternehmen. Wichtig war und ist uns auch, dass die Öffnungszeiten den Berufstätigen Flexibilität ermöglichen und typische Arbeitszeiten abdecken. Die Betreuung ist von Montag bis Freitag ganztägig (7:00–18:00) geöffnet und schließt nur für vier Wochen im Jahr. Es werden Kinder zwischen ein und vier Jahren aufgenommen; danach wechseln die Kinder in den Kindergarten. Dieser wird nicht bei Collini angeboten.
Was sind Ihre bisherigen Erfahrungen – haben sich Ihre Annahmen bestätigt?
Die Kinderbetreuung kommt bei unseren Mitarbeitenden sehr gut an. Es gab jedes Jahr eine Steigerung bei den Anmeldungen. Wir haben auch den einen oder anderen neuen Mitarbeitenden damit gewinnen können. Die Firma zeigt damit ihre Familienfreundlichkeit auch nach außen.
Sind sich Bewerber in der Regel dieses Angebots bewusst? Wie hat Ihre betriebliche Kinderbetreuungseinrichtung die Wahrnehmung von Collini in der Öffentlichkeit und auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst?
Wir bewerben die Kinderbetreuung in unseren Stelleninseraten. Bei Bewerbern, die kleine Kinder haben, wird während des Bewerbungsgesprächs auch darauf hingewiesen. Dieses Angebot ist immer noch etwas Besonderes in Vorarlberg. Damit heben wir uns von vielen anderen Firmen ab.
Wie aufwendig empfanden Sie die Gründung Ihrer Einrichtung? Wurden Planung und Aufbau ausreichend gefördert?
Da die Stadt Hohenems damals sehr an einer Zusammenarbeit interessiert war, funktionierte die Kooperation sehr gut. Wir konnten einen Vertrag mit der Stadt abschließen und diese beauftragte ihrerseits den „Zwergengarten“ damit, die Kinderbetreuung zu betreiben. Collini organisierte und bezahlte den Umbau eines existierenden Wohnhauses auf dem Firmengelände zu einer Kleinkindbetreuung mit Garten. Die Förderungen von Bund und Land waren sehr großzügig. Die Einrichtung des Hauses übernahm der Zwergengarten. Mittlerweile wird „piCollini“ von der Stadt Hohenems selbst betrieben.
Wie sehen Sie die Zukunft von Kinderbetreuung in Vorarlberg? Sind betriebliche Einrichtungen der richtige Weg?
Betriebliche Einrichtungen sind eine tolle Ergänzung zum bestehenden Angebot. Da es immer noch zu wenig Kinderbetreuungsplätze für Kinder von ein bis vier Jahren gibt, bietet das Unternehmen damit einen echten Mehrwert für seine Mitarbeitenden. Auch kleinere Betriebe können durch Kooperationen Betreuungsplätze für ihre Beschäftigten anbieten. Betriebliche Kleinkindbetreuungen haben sehr gute Öffnungszeiten für Berufstätige. Ein großer Vorteil ist auch, dass die Eltern ihre Kinder gleich in der Nähe ihres Arbeitsplatzes haben – somit ersparen sie sich beim Hinbringen und Abholen Zeit. Außerdem ist es für viele Eltern beruhigend zu wissen, dass der Weg zum Kind im Falle des Falles nicht weit ist.