Die Wirtschaft klagt bekanntlich seit Jahren über einen sich verschlimmernden Arbeitskräftemangel. Insofern darf es nicht überraschen, dass sich Firmen zunehmend auf internationaler Ebene umschauen, offene Stellen entsprechend zu besetzen. Dass das zusätzlichen Aufwand bedeutet, ist klar; ebenso wie die Tatsache, dass es auch für diese internationalen Arbeitskräfte, kurz Expats, nicht immer einfach ist, umzusiedeln und sich an ihrem neuen Wohnort zu integrieren.
Um diese Hürden etwas zu senken – sowohl für die Vorarlberger Arbeitgeber als auch die Expats selbst – hat die Industriellenvereinigung Vorarlberg schon bei ihrem Neujahrsempfang angekündigt, den vielen guten (inter)nationalen Beispielen folgen und einen „Expat-Service“ zu gründen. Planungen hierfür sind schon weit fortgeschritten. Durch eine Vielzahl von Umfragen und Interviews wurde eruiert, welche Stärken und Schwächen der Standort Vorarlberg für Expats aufweist, welche Herausforderungen erfahrungsgemäß die meisten Sorgen bereiten und wie die Unternehmen am besten dabei unterstützt werden können, internationale Fachkräfte nicht nur nach Vorarlberg zu holen, sondern auch in Vorarlberg zu halten. Hierbei springt vor allem ins Auge, dass knapp 40% aller Expats Vorarlberg nach weniger als zwei Jahren wieder verlassen.
Dabei hat sich herausgestellt, dass sich gerade die soziale Integration in vielen Fällen als schwierig darstellt, insbesondere wenn der Expat mitsamt Familie nach Vorarlberg kommt. Satte 45% der Expats in Vorarlberg haben Kinder, wovon 79% unter 18 Jahre sind. (Internationale) Schulen sind hier also ebenso wichtig wie Berufsmöglichkeiten für Partner:innen. Ein Vorarlberger Expat-Service wird sich also in vielen Bereichen beweisen und die Expat-Community in Vorarlberg auf unterschiedlichste Weise unterstützen müssen, um zu gewährleisten, dass Expats nicht nur gute Jobs in Vorarlberg finden, sondern sich auch bestmöglich sozial eingliedern können.