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IV-Vorarlberg Präsident Ohneberg zu Blitzumfrage: Schäden tiefgreifend und dauern länger

„Die gestern präsentierte Perspektive für das Wiederhochfahren des Wirtschaftsstandortes war ein erstes positives Signal, das dringender nicht hätte sein können. Damit die Corona-Krise die bereits entstandenen sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden nicht noch weiter verschärft, müssen wir ab sofort unter strikter Einhaltung von Schutzmaßnahmen gemeinsam am Comeback der Wirtschaft arbeiten“, so IV-Vorarlberg Präsident Martin Ohneberg.

Blitzumfrage zu Umfang, Hindernissen und Zukunft
Die Vorarlberger Industrie habe laut Ohneberg durch größte Anstrengungen gemeinsam mit ihren Mitarbeitern bisher erreicht, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen gewährleistet bleibt und dass Arbeitsplätze bestmöglich gesichert werden. Bei einer aktuellen Blitzumfrage in der Vorarlberger Industrie und den vor- und nachgelagerten Betrieben haben 64 Betriebe aus unterschiedlichen Branchen teilgenommen und liefern ein klares Stimmungsbild mit den zentralen Herausforderungen:

  • Die entstandenen Schäden sind tiefgreifend und werden noch länger andauern: In den nächsten vier Wochen rechnen zwei Drittel der Betriebe mit einem Produktionsumfang von 50-100 % ihres Normalbetriebs. Ein Drittel der Betriebe rechnen mit 0-50 % ihres Normalbetriebs. Noch detaillierter prognostizieren rund 14 % der Betriebe eine Auslastung unter 25 %, 20 % sehen eine Auslastung zwischen 25 und 50 %.
  • Die größten Hindernisse für die volle Wiederherstellung der Produktion sind nach Häufigkeit der Nennungen: Auftragseinbrüche (für 64 % der Betriebe), Verfügbarkeit ausländischer Vorleistungen (27 %), fehlende Transportmöglichkeiten (16 %), Verfügbarkeit inländischer Vorleistungen (11 %) und Arbeitskräfteverfügbarkeit (11 %). IV-Präsident Ohneberg appelliert daher nochmals: „Für die exportorientierte Industrie sind pragmatische Lösungen an den Grenzen und bei den Lieferketten essenziell.“
  • Keine guten Vorzeichen gibt es bei der Einschätzung der Investitionsplanungen infolge der Krise. Über 80 % der Betriebe geben an, dass zukünftige Investitionsplanungen „sehr“ oder „mittel“ betroffen sind. Ohneberg: „Die meisten wichtigen Zukunftsinvestitionen werden aufgeschoben oder storniert. Das hängt vor allem mit Liquiditätsfragen, rückläufigen Märkten und Unterbrechungen der Lieferketten zusammen. Es braucht daher weitere politische Perspektiven wie man die Investitionstätigkeit durch steuerliche Anreize unterstützen kann.“
  • Für die Rebound-Phase – das Wiederhochfahren der Wirtschaft – werden für die Mitarbeiter flächendeckende Schnelltests (53 %), vertrauensbildende Maßnahmen (45 %), Schutzmasken (30 %) und der besondere Schutz für gefährdete Risikogruppen als wesentliche Instrumente angesehen.

Bewertung des Krisenmanagements von Bund und Land mehrheitlich positiv
Mit der bisherigen Krisenpolitik zeigen sich über die Hälfte der Betriebe (56 %) „sehr zufrieden“. 38 % zeigen sich „mittel zufrieden“ und 6 % „gar nicht zufrieden“. Die Kritik betrifft vor allem die zu drastischen Maßnahmen und die dadurch entstehenden volkswirtschaftlichen Schäden für die Menschen. IV-Vorarlberg Präsident Ohneberg: „Rückblickend mit der heutigen Kenntnislage wurde richtig entschieden, jetzt geht es um ein rasches wirtschaftliches Comeback. Denn ohne wirtschaftliche Stabilität gibt es keine soziale Stabilität.“

Aufbereitete Grafiken zur Blitzumfrage können Sie HIER downloaden.