Studie zur Auswirkung eines Gas-Lieferstopps zeichnet verheerendes Bild

Beim Sommerempfang präsentierte Martin Ohneberg eine von der IV in Auftrag gegebene Studie über die Bedeutung von Gas in der Vorarlberger Wirtschaft: „Ohne Gas würde der direkte und vorgelagerte Wertschöpfungsverlust wöchentlich 74,4 Millionen Euro betragen, also über 23 Prozent der gesamten Wertschöpfung. Ferner hängen fast 28.000 Arbeitsplätze und damit jeder dritte der 76.700 Arbeitsplätze in der Industrie, dem Handwerk und dem Gewerbe am Gas.“

Laut Studie sind dies aber nur die direkten und vorgelagerten Wertschöpfungsverluste. Die nachgelagerten sind darin noch nicht enthalten, da sie aufgrund der hohen Komplexität nicht wirklich errechenbar sind. Die Verluste daraus seien aber wohl deutlich höher als die direkten, schätzt Ohneberg: „Wenn man sich bewusst wird, dass mit dem Gas-Stopp de facto fast jede Verpackung, jeder weiterverarbeiteter Stahl und vieles mehr nicht mehr produziert werden kann, schlägt der Wertschöpfungsverlust rasch in alle anderen Wirtschaftssektoren um – vom Tourismus bis zur Landwirtschaft.“ 

Auch wenn sich die Gas-Speicher rasch aufgefüllt haben, zeichnen sich durch immer geringer werdende Liefermengen große Herausforderungen ab. Gerade wegen der unsicheren geopolitischen Lage sei es wichtig, über die grundsätzliche Bedeutung von Gas zu sensibilisieren. Ohneberg verortet hier noch mangelndes Bewusstsein seitens der Bundesregierung: „Der Bund muss hier dringend mehr Klarheit schaffen und mit der Wirtschaft und der Industrie enger zusammenarbeiten. In Deutschland wurde längst zum Gas-Sparen aufgerufen, in Österreich agieren wir jedoch kaum. Es braucht einen klar kommunizierten ,Masterplan Gas‘, der diesen Namen auch verdient, damit es in der Wirtschaft wieder ein sicheres Gefühl gibt, über den Winter zu kommen.“ Die Industrie in Vorarlberg werde jedenfalls das Notwendige tun, um sich strategisch vorzubereiten, so Ohneberg: „Die IV initiiert eine ‚Task Force Gas‘, damit es im Falle einer Energielenkung von Seiten des Bundes in Vorarlberg für die am stärksten Betroffenen eine Plattform gibt, um rasch zu einer gemeinsamen Position zu kommen.“